WEINKELLER
Einfachheit & Strenge – so wirkt das alte Motiv der Mönche auf die Entwicklung des neuen Kellerkonzeptes; daher die Idee des Fasses auf Rädern für die dynamische Weinbereitung. Kernpunkt ist die Suche nach einer Methode, die mit einem Minimum an maschineller Beeinflussung auskommt. Die Ausnutzung natürlicher Ressourcen in Kombination mit innovativen Elementen hilft den Charakter der Weine zu formen.
Während sich in früheren Zeiten das Winzerleben hauptsächlich in den Kellergassen abspielte, die den Weingärten nahe gelegenen waren, gab es im Schloss Gobelsburg immer schon einen hauseigenen Weinkeller. Die ältesten Teile gehen auf die Burganlage im 11. Jh. zurück. Über die Jahrhunderte wurden die Keller kontinuierlich erweitert.
Wenn im Herbst die Trauben die notwendige Reife erhalten haben, werden sie von Hand in kleine stapelbare Kisten gelegt und vorsichtig in den Keller transportiert. Dort werden sie sanft mit einer pneumatischen Presse gepresst und anschließend kühl, aber nicht zu kühl, vergoren.
Je nach Stil und Potential der Trauben wird entweder in Edelstahl oder im Eichenholz vergoren. Die neueste innovative Entwicklung in den Gobelsburger Kellern nennt sich “Dynamic Cellar Concept”. Der wesentlichste Punkt hierbei ist ein komplett flexibles Kellerkonzept, in dem – vereinfacht gesagt – Weine nicht mehr gepumpt werden, um in andere Temperaturzonen im Keller zu gelangen, sondern auf Rädern in andere Kellerteile gebracht werden. Ein wichtiger Bestandteil hierfür war die Entwicklung des “Fasses auf Rädern”.
In einer Zeit, in der in vielen großen internationalen Kellereien versucht wird kontinuierlich gleichförmige Weine zu produzieren, die einen möglichst breiten Geschmack treffen, versuchen wir authentische Weine reifen zu lassen, deren Persönlichkeit durch Individualität und durch ihre Herkunft geprägt sind. Wie der Wind und die Sonne das Gesicht und den Ausdruck im Gesicht des Bauern prägen, so ist authentischer Wein ein Abbild des Bodens, des Regens, der Sonne und des Windes.
Auch die Behältnisse, in denen diese Weine reifen, tragen zur Formung des Charakters bei. Für die großen und kleinen Eichenfässer werden Hölzer vom Manhartsberg, einer Region nördlich von Langenlois, verwendet. Dieses Holz
hat natürlich einen anderen Charakter als die französische Allier-Eiche
oder jene aus Amerika. Jedoch wird der Charakter dieser Gebinde genau in jenem Klima und den dort herrschenden Witterungsbedingungen geformt, in der auch die Reben gewachsen sind, die dann in eben diesen Fässern gelagert werden. Der kühle Wind des Waldviertels streift auf seinem Weg zur Donau zuerst die Eichenwälder des Manhartsberg, bevor er etwas später durch die sanften Hügel der Weingärten rund
um den Heiligenstein gleitet und der Donau entgegenrauscht.